Die Geschichte von Hitlers chinesischer Familie

Die Geschichte von Hitlers chinesischer Familie beginnt mit einer Fotoserie bei Weibo. Darauf zu sehen sind junge deutsche Männer. Einigen Kommentatoren, es sind wohl meist jüngere Frauen, gefallen diese Bilder sehr. Sie schreiben:

„Ich dreh durch. Die sehen so gut aus.“ „Lecker, die Jungs!“ „Der auf dem letzten Bild, der mit den spitzen Eckzähnen, der ist so süß, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft.“

Diese Männer heißen aber nicht Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, oder Miroslav Klose. Sie tragen Name wie Karl Brommann, Maximilian Mayerli und Michael Wittmann. Sie waren hochrangige Mitglieder der deutschen Reichswehr oder der SS und sie tragen dunkle Uniformen. Dass diese Männer hauptberuflich mit Krieg und Völkermord beschäftigt waren, scheint die chinesischen Kommentatorinnen nicht allzu sehr zu stören. Oder sie wissen es einfach nicht. Kann es sein, dass der millionenfache Mord an den Juden und der Zweite Weltkrieg, also unsere urdeutschen Verbrechen an der Menschlichkeit, in ihrem Schulunterricht nicht thematisiert worden sind? Kann das sein? Das frage ich mich.

Fast alle gebildeten Chinesen wissen sehr genau Bescheid über Willi Brandts Kniefall in Warschau, weil sie diese Geste als Beispiel für das deutsche Unrechtsbewusstsein ansehen und so eine Geste noch immer von den Japanern erwarten. Aber wissen die jungen Chinesen denn gar nicht, wofür Willi Brandt dort um Vergebung gebeten hat? Wissen sie nichts von den Opfern, denen er dort seine Ehre erwies? Wissen sie nichts über das rassistische Menschenbild der Nazis und dessen Folgen? Offenbar nicht.

Denn wie erklärt man sonst die Geschichte von Hitlers chinesischer Familie? Ich habe von dieser Geschichte zum ersten Mal erfahren, als in meinem Büro das Telefon klingelte. Die Verwaltungsangestellte in meiner Universität bat mich, meinen Pass mit dem aktualisierten Visum abzuholen. Ich ging einige Schritte über den Campus und klopfte an der Tür zum Gemeinschaftsbüro des Auslandsamtes. Ein älterer Herr öffnete. Ich kenne ihn schon länger und er hat mich immer mit einer etwas sonderbaren Hochachtung behandelt. Dieser Mann sieht für einen Chinesen etwas ungewöhnlich aus. Seine Gesichtszüge sind fast europäisch und seine leicht ergrauten Haare sind nicht vollkommen schwarz sondern spielen ins bräunliche. Man könnte ihn für einen Mischling halten, ein Mischblut, wie es im Chinesischen richtig heißt und vielleicht spielt diese Tatsache eine Rolle.

Wenn ich in seinem Büro war, sah er manchmal Filme auf seinem Computer oder blätterte in Antiquitäten-Magazinen. Als ich ihn zum ersten Mal sah, erklärt er fast feierlich, dass er Deutschland und die Deutschen sehr verehre. Er bat, mich Platz zu nehmen, bot mir Tee an und gab mir Bonbons, die nach gegorener Milch schmeckten. Dann sprach er von Deutschland und den Deutschen, den deutschen Tugenden und unserer Aufrichtigkeit. Am liebsten mag er China, sagte er, aber am zweitbesten sind die Deutschen. Die Japaner, die mag er gar nicht.

Beim zweiten Mal, als ich in diesem Büro war, hob er den Daumen und sagt unverständliche Namen. Er sagte Heerman Gelin(赫尔曼•戈林) und Yuesefu Gepeier (约瑟夫•戈培尔) und er sagte auch Ensite Luomu (恩斯特•罗姆). Gelin ist der Beste. Gelin. Gelin. Kennst du Gelin? Immer wieder sagt er diesen Namen und er hob den Daumen. Seine Kollegin – die manchmal mit einer Gurken-Masken auf ihrem Schreibtischstuhl döste – schüttelte den Kopf. Sie sagte, dass ihr Kollege ein Deutschland-Fetischist sei. Ich wusste nicht genau, was das sein sollte. Und weil ich immer noch nicht verstand, was er mir mit den komischen Namen sagen wollte, ging er zu seinem Aktenschrank und holte eine Tüte hervor. In der Tüte waren DVDs und auf all diesen DVDs waren bekannte Nazi-Größen abgebildet. Eine davon zog er hervor und zeigt darauf. Gelin, Gelin, das ist der Beste, sagte er und tippte mit dem Finger auf Herrmann Göring. Herrmann Göring stand breitgrinsend in seiner weißen Sonntagsuniform neben einem Flugzeug der deutschen Luftwaffe. Göring war der Lieblingsnazi des freundlichen Chinesen aus dem Auslandamt meiner Universität.

Wenn man länger in China lebt, dann lernt man, dass es viele Chinesen gibt, die Sympathie für Hitler hegen. Man hält Hitler oft – ähnlich wie Mao Zedong – für einen Mann, der die Kraft hatte, den Lauf der Geschichte zu verändern. Diese sogenannte „großen“ Männer werden oft nicht moralisch beurteilt, sondern aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten, ihrem Talent, die Menschen zu bewegen und zu steuern.

Ich versuche dann meist in aller Kürze zur Klärung der Sachlage beizutragen und vermittele mit einfachen Worten den deutschen Standpunkt, beziehungsweise den Standpunkt der meisten Deutschen mit einem Intelligenzquotienten, der höher ist als die Raumtemperatur. „Hitler nicht gut. Hitler, böser Mann“, sage ich dann zu den Taxifahrern und Gemüsehändlern mit nationalsozialistischer Gesinnung. So leicht lassen sich chinesische Hitler-Fans allerdings – wie offensichtlich überall auf der Welt – nicht bekehren.

Als ich zum dritten Mal im Büro dieses älteren Herrn im Auslandsbüro war, erzählte er mir dann von Hitlers chinesischer Familie. Hitler sei in seiner Wiener Zeit in einer finanziellen Notsituation gewesen und eine chinesische Familie mit dem Namen Zhang habe ihn bei sich aufgenommen und seine Studiengebühren bezahlt. Er erzählt mir, in dieser Zeit habe Hitler auch angefangen, Tee zu trinken und die Werke des Sunzi, also dessen „Kunst des Krieges“ zu studieren. Hitler sei so sehr von China so fasziniert gewesen, dass es sein Plan war, so soll es eine enge Vertraute des Führers berichtet haben, die Welt zwischen dem Volk der Chinesen und dem Volk der Deutschen aufzuteilen. Alles östlich von Pakistan, erzählte mir der freundliche Herr aus dem Auslandsamt der Universität, sollte den Chinesen unterstellt werden und alles westlich davon dem Führer. Und während er das sagte, hatte er ein Strahlen in den Augen

Ich hielt den alten Mann für vollkommen verrückt, bis ich auf einen Text aufmerksam wurde, der seit 2009 im chinesischen Internet zirkuliert und der genau diese krude Geschichte detailliert erzählt. Bei dem sozialen Netzwerk „Kaixin“ wurde die Geschichte vom sinophilen Hitler 170.000 Mal gelesen und 40.000 Mal kommentiert.

Dieser Text geistert auch heute noch durch die Mikroblogs und trägt weiterhin dazu bei, die Hitler-Figur aus ihrem historischen Kontext zu lösen und zu mythisieren. So ist das chinesische Internet eben, könnte man meinen. Alles, was irgendwie in vorhandene Denkmuster passt, verbreitet sich wie ein Virus. Und weil das nicht immer im Sinne der chinesischen Regierung ist, bemüht man sich, bisher vollkommen vergeblich, die brodelnde Gerüchteküche unter Kontrolle zu bringen. Liebe chinesische Regierung. Macht es euch doch nicht so schwer. Das Prinzip heißt Aufklärung und es beruht darauf, sich über die Dinge in dieser Welt zu informieren. So und jetzt gut zugehört: Ich zeig Euch mal, wie das funktioniert. Die Fakten:

Abgesehen davon, dass Hitler im Zweiten Weltkrieg ein Verbündeter der Japaner war und damit politisch die Mitschuld trägt an den grausamen Verbrechen am chinesischen Volk, wie dem Massaker in Nanjing, gibt es noch weitere Belege für die Unsinnigkeit der Aussage, dass Hitler eigentlich ein „Freund Chinas“ war. Als zum Beispiel der Deutsche John Rabe 1938 nach Deutschland zurückkehrte und Hitler in zahllosen und heute gut dokumentierten Briefe um Hilfe für das chinesische Volk bat und über die Gräueltaten der Japaner auf Vorträgen berichtete, als er Hitler also um Unterstützung für das chinesische Volk bat, wurde er von der Geheimpolizei verhaftet.

Unter den Opfern des Nationalsozialismus waren auch Chinesen. Mehrere hundert Chinesen, die damals in Berlin und Hamburg lebten, waren nach dem Machtantritt der Nazis ständig in Lebensgefahr. Durch die Rassenpolitik verschärfte sich ihre Situation. Viele wurden verhaftet und ausgewiesen, anderen gelang es, rechtzeitig unterzutauchen oder zu flüchten, aber für zwanzig Gefangene gab es keine Rettung und sie starben während der Zwangsarbeit.

Sicher, die Idee, dass Hitler ein stiller China-Verehrer gewesen sein soll und in seinem Memoiren über seine liebevolle asiatische Ersatzfamilie geschrieben hat, klang für mich vom ersten Moment wie ein reines Hirngespinst. Nicht zuletzt deswegen, weil die einzigen existierenden Memoiren Hitlers, die Hitler-Tagebücher, eine dreiste Fälschung waren. Aber auch die Art und Weise wie der chinesische Internet-Text geschrieben wurde, lässt vermuten, dass jemand ganz bewusst eine Lüge in die Welt gesetzt hat, aus welchen Gründen auch immer.

Ich habe mich aber nicht damit begnügt, diese These ungeprüft als Unfug abzutun, sondern ich habe mir Hitlers Buch „Mein Kampf“ besorgt, denn dieser Text ist ja das Einzige, was mit dem Wort Memoiren gemeint sein könnte. Ich hab „Mein Kampf“ nach Stichworten wie „China“, „Chinesen“ und „Sunzi“ durchsucht. China kommt nur ein einziges Mal darin vor und zwar als banales Beispiel für ein großes Land. Auch das Wort „Chinesen“ erwähnt Hitler nur ein Mal, nämlich als er seine Rassenlehre erläutert und feststellt, dass es ein vollkommener Irrtum sei, anzunehmen, dass ein Chinese, oder ein Neger (sic) durch das Erlernen der deutschen Sprache, zu einem Deutschen werden könne, weil das Deutsch-Sein eben im Blut und nicht in der Sprache sei. Hitler argumentiert in diesem Zusammenhang, dass eine Zuwanderung bzw. eine Durchmischung des deutschen Blutes langfristig dazu führen würde, dass Deutschland sich abschafft. Na, das kennen wir ja.

Über die Kriegs-Lehre des Sunzi verliert Hitler in „Mein Kampf“ kein einziges Wort. Und auch wenn die chinesischen Hitler-Fans das vielleicht nicht so toll finden: Hitlers Weltanschauung, seine rassistische Verachtung von Menschen, die kein rein-germanisches Blut in den Adern haben, ist nicht von der chinesischen Kultur beeinflusst. Das hat der sich ganz alleine ausgedacht, oder von anderen rassistischen Wirrköpfen kopiert.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, den ich hier erwähnen möchte. Vor kurzem hat ein chinesischer Wissenschaftler einen Vortrag auf Deutsch gehalten, in dem er Belege dafür präsentiert hat, dass es während der Hitler-Diktatur eine Reihe von militärischen, kulturellen, aber auch menschlichen Kontakten zwischen China und Deutschland gab. Er hat Fotos, Tagebucheinträge und Dokumente präsentiert. Ich erinnere mich auch, dass er von deutsch-chinesischen Ehepaaren berichtet hat, die in dieser Zeit fast unbehelligt leben konnten. Ich zweifle kaum an der Echtheit der Dokumente, was mich bei dem Vortrag nur sehr befremdet hat, ist die Tatsache, dass der chinesische Wissenschaftler auf die historisch belegten Verbrechen des Hitler-Regimes am chinesischen Volk so gut wie nicht eingegangen ist.

Sicher macht man es sich zu leicht, wenn man ein Regime, einen Politiker, eine Epoche historisch eindeutig einordnet oder wie in diesem Fall vielleicht sogar dämonisiert. Aber man muss doch zunächst mit der Darstellung der wesentlichen Ereignisse beginnen, um dann dem Schwarz-Weiß-Bild auch die nötigen Grautöne hinzufügen zu können.

A Bite of China – Anspruch und Wirklichkeit

<von Sven Hänke>
Da meint man jahrelang, die chinesische Regierung wird ihre Softpower-Milliarden vollkommen umsonst ausgeben und all die folkloristischen und belanglosen Publikationen und Veranstaltungen bleiben mittelfristig ähnlich erfolgreich wie die Werbeplakate der CDU in Berlin-Kreuzberg und schwupps überrascht einen das Propaganda-Ministerium mit einem Coup. Die Dokumentation „A Bite of China“ ist schon jetzt weltweit ein Publikumserfolg und weil dem so ist, zeigen wir hier auf Doppelpod den ersten Teil der optisch wirklich gelungenen Fernsehproduktion über die Wunder der chinesischen Kochkunst (leider ohne Untertitel). Ich persönlich schätze die chinesische Küche und Ernährungsphilosophie sehr, aber weil ich einen Großteil der chinesischen Nahrungsmittelproduzenten für fast noch geldgieriger und moralisch verkommener halte als deutsche Hegdefonds-Manager, ist dem Bilderrausch für die Geschmacksnerven ein weiterer Film aus dem Hause CCTV1 vorangestellt: ein Nachrichtenbeitrag über den Abfluss-Öl Skandal (地沟油). Skrupellose Lebensmittelhändler hatten über Jahre hinweg Öl, das unter anderem aus Speiseresten und Tierkadavern hergestellt wurde, als Speiseöl verkauft (das ehemalige Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat darüber übrigens mal wieder nicht berichtet). Genießen Sie mit allen Sinnen!

 



Meine acht Glücks-Tipps zum Chinesisch-Lernen

Wir sollten der Wahrheit ins Auge blicken. Uns Deutschen fehlen sprachkundige Vermittler. Chinas wirtschaftlicher Aufschwung wird zwar begleitet von einer medialen Aufmerksamkeit sondergleichen. Die deutsche Industrie befindet sich in weiten Teilen gar in einem nahezu entrückten Zustand, einem wahren China-Rausch. Sprachlich und kulturell jedoch hat sich bisher kaum etwas bewegt. Die Chinesen sind heute mit Abstand die größte Gruppe ausländischer Studierender in Deutschland. Die Zahl der deutschen Studenten, die in China eine Universität besuchen, steigt zwar, aber die Aufenthalte sind meist relativ kurz und die Studenten sind so gut wie nie ins reguläre Studium integriert.

 

Aber nicht nur die Studentenzahlen sprechen eine eindeutige Sprache der Sprachlosigkeit. Das Sprachdefizit ist vielerorts spürbar. Viele Journalisten, die sich professionell mit China beschäftigen, können keine chinesischsprachige Tageszeitung lesen, geschweige denn einer Internetdiskussion folgen. Auch der weitaus größte Teil der Entsandten, die bei Siemens, VW oder der deutschen Botschaft arbeiten, kommt in fünf und mehr Jahren über das Anfängerniveau nicht hinaus. Und auch nicht alle Sinologen sind nach dem Studium in der Lage, sich in China auch zu komplexeren Themen verständlich zu äußern.

Natürlich hat das vielfältige Gründe. Man hat viel zu lange an einer Orchideen-Sinologie festgehalten hat, die Langzeichen, Tang-Gedichte und Konfuzius-Interpretationen wichtiger fand als modernen, kommunikativen Sprachunterricht. „Chinesisch als Frendsprache“ ist eine Disziplin, die noch immer in den Kinderschuhen steckt – in Deutschland und auch in China selbst. China ist im Bereich Didaktik in weiten Teilen ein Entwicklungsland und nur langsam werden moderne linguistische Erkenntnisse für den Sprachunterricht nutzbar gemacht. Wer einmal einen Sprachkurs an einer chinesischen Universität besucht hat, wird mir wahrscheinlich zustimmen, dass die didaktische Methodik oft dem Lateinunterricht in den 50er-Jahren ähnelt. Ein weiteres großes Problem sind kulturelle Barrieren, die die Integration in die chinesische Gesellschaft und den persönlichen Kontakt mit Chinesen erschweren können. Der wichtigste Grund liegt jedoch auf der Hand: Chinesisch ist verdammt schwer.

Chinesisch zu lernen kostet eine Menge Zeit und man muss bereit sein, einige Mühen auf sich zu nehmen. Sprachlernsysteme wie „Rosetta Stone“ mögen suggerieren, dass man jede Sprache auf ganz natürliche Weise lernen kann, aber das Zeichen-Pauken wird auch Frau Stone einem Lernenden nicht abnehmen können. Sicherlich sollte man mit Spaß bei der Sache sein, aber die typischen Schwierigkeiten bei der Beherrschung von Zeichen und Tönen überwindet man unter anderem durch relativ passives, tausendfaches Wiederholen. Die Anwendungsbedingungen dieser Zeichen hingegen erschließen sich effizient oft erst in konkreten kommunkiativen Situationen.

Ich habe vor einiger Zeit den neu-konzipierten HSK-Test der Stufe 5 mit 249 von 300 Punkten (Hörverständnis 99 von 100) bestanden. Das macht mich sicher noch nicht zu einem zweiten Da Shan, aber es ist immerhin die zweithöchste Stufe dieses landesweiten, staatlichen Tests, der ansatzweise mit dem amerikanischen TOEFL und dem deutschen TestDaf vergleichbar ist. Weil acht bekanntlich die chinesische Glückszahl ist, hier nun meine acht hoffentlich glücks- und erfolgsbringenden Tipps für den Lernerfolg:

1. Tipp
Beschäftigen Sie sich von Anfang an intensiv mit den Zeichen. Ich halte den Weg, den einige renommierte deutsche Lehrinstitute gehen, Chinesisch anfangs auf der Grundlage von Pinyin zu lernen, für eine Abkürzung, die sehr schnell in einer Sackgasse enden kann. Chinesisch beruht auf Zeichen, Chinesen denken in Zeichen und Pinyin ist nur ein Hilfsmittel. Wenn Sie Chinesisch nicht nur für den Urlaubsgebrauch lernen wollen, müssen Sie die Zeichen lernen. Je früher, desto besser.

2. Tipp
Versuchen Sie die Grundlagen der Zusammensetzung der Zeichen zu verstehen. Machen Sie sich damit vertraut, wie diese komischen Dinger funktionieren. Lernen Sie die Radikale und die Strichreihenfolge. Sehr gute geeignet für Anfäger ist dieses Lehrwerk. Der grundlegende Zeichenaufbau wird sehr gut erklärt und zudem gehört die phonetische Einführung zu dem Besten, was mir bisher begegnet ist: „Chinesisch multimedial. Der CD-ROM-Sprachkurs für Einsteiger

3. Tipp
Schreiben Sie die Zeichen. Ganze Texte aber vor allem auch einzelne Zeichen. Immer wieder. Durch die Bewegungen der Hand verinnerlichen Sie die Konstruktion des Zeichens. Achten Sie mal darauf, wie oft Chinesen in der Luft oder auf dem Tisch mit dem Finger Zeichen malen, um sich diese zu vergegenwärtigen. Auch Chinesen lernen die Zeichen vor allem durch Wiederholung. Das Ergebnis vielfach wiederholten Schreibens ist, dass nicht nur der visuelle Eindruck, sondern auch die motorischen Abläufe der Hand gespeichert werden und das Zeichen besser memoriert wird.

4. Tipp
Nutzen Sie moderne Technik. Wenn Sie die Komposition der Zeichen und die Strichreihenfolge verstanden haben, besorgen Sie sich ein Handy mit Strich- oder Handschriften-Eingabe. Früher war es durch die komplizierte Methodik, ein Zeichen in einem herkömmlichen Wörterbuch nachzuschlagen, unglaublich zeitaufwändig, ein unbekanntes Zeichen zu identifizieren und zu übersetzen. Heute machen einem IPhone und Konsorten das Leben deutlich leichter. Mein persönlicher Geheimtipp: Lernen Sie Wubihua. Mit dieser selbst unter Chinesen eher ungebräuchliche Eingabemethode finde ich jedes noch so komplizierte Zeichen in weniger als zehn Sekunden. Ein weiteres nahezu unverzichtbares Tool ist Wenlin. Diese Software erlaubt es, ganze Texte dort hineinzukopieren und die Übersetzung der Zeichen und Zeichenkombinationen ins Englische nur durch das Herüberfahren mit der Maus anzuzeigen. Über ähnliche Funktionen verfügen zwar inzwischen auch einige Smartphone-Apps, aber Wenlin ist in Bezug auf Umfang und Genauigkeit des Wortschatzes unschlagbar. Selbst Chinesen staunen darüber, wie viele seltene Chengyu (idiomatische 4-Wort-Redewendungen) Wenlin erkennt und korrekt übersetzt. Faszinierend ist allerdings auch die Chinesisch-App von Pleco. Das geht schon ein wenig in Richtung „Raumschiff Enterprise“

5. Tipp
Machen Sie viele Hörübungen. Hörverständnis ist der entscheidende Schlüssel zur Sprache. Nutzen Sie das Internet und die vielfältigen Möglichkeiten, sich durch natürlichsprachige Dialoge mit den fremden Klängen vertraut zu machen. Auf Deutsch gibt es solche Angebote meines Wissens bisher nicht, aber im englischsprachigen Bereich wird man schnell fündig. Chinesepod.com ist der ungeschlagene Champion. Leider sind die meisten Dialoge seit einigen Jahren kostenpflichtig, aber vielleicht finden Sie ja jemanden, der ältere Folgen heruntergeladen hat, als sie noch kostenlos waren. Es gibt inzwischen weit über tausend Chinesepod-Dialoge für alle Lernerstufen. Mit Popupchinese.com hat sich ein ehemaliges Mitglied von Chinesepod selbsständig gemacht und füllt die Lücke, die Chinesepod auf dem No-Budget-Markt hinterlassen hat. Ich persönlich ziehe das Original mit der zauberhaften Jenny Zhu weiterhin vor. Ah, diese Stimme!

6. Tipp
Sprechen Sie. Sprechen Sie die Dialoge nach. Werden Sie ein Papagei! Suchen Sie sich einen chinesischen Tandempartner und quatschen Sie drauf los, was das Zeug hält. Aus Fehlern wird man klug und die lustigsten und peinlichsten Pannen vergisst man nie. Auch ich habe anfangs geglaubt, dass die Töne nicht immer so wichtig sind. Heute weiß ich, dass gerade die richtigen Töne für das Verständnis grundlegend sind. Üben Sie daher die Töne. Und gerade wenn man richtig daneben liegt, ist der Lerneffekt am größten. Ich werde wohl nie mehr vergessen, dass man das chinesische Wort für Hase im vierten Ton ausspricht. Gleich in der ersten Woche wollte ich mein Gegenüber informieren, welchem chinesischen Tierkreiszeichen ich angehöre. Wegen meiner falschen Töne sagte ich: „Ich bin ein Glatzkopf“. Das Lachen klingt noch heute in meinen Ohren.

Wir amüsieren uns uns oft über das urkomische „Chinglish“ oder das „Deunesisch“ der Chinesen. Aber diese Lernersprache ist der Weg zum Erfolg. Es mag einem erfolgreichen und angesehenen Manager nicht gefallen, plötzlich zu klingen, wie ein Dreijähriger, der sich mit seinem Freund in der Sandkiste unterhält. Aber es ist unvermeidlich und der einzige Weg.

7. Tipp
Machen Sie das, was Ihnen Spaß macht. Jeder hat andere Interessen. Finden Sie Ihren eigenen Weg zur Sprache. Jemand, der gern Popmusik hört, sollte sich mit den Texten der chinesischen Bands beschäftigen. Filme, Kalligraphie, Tee, chinesische Neujahrsbilder, egal was es ist – versuchen Sie ihre Interessen mit der Sprache zu kombinieren. Ich selbst lese seit ganz gern Comics. Seit einiger Zeit lese ich Tim & Struppi allerdings nur noch auf Chinesisch.

8. Tipp
An einem längeren China-Aufenthalt oder einem strukturierten Sprachkurs führt eigentlich kaum ein Weg vorbei. Wer es sich leisten kann, sollte Privatstunden nehmen, aber auch im Klassenverband macht man schneller Fortschritte als im stillen Kämmerlein. In China gibt es viele Sprachschulen, die guten Gruppen-Unterricht teilweise schon für 50 RMB in der Stunde anbieten. Es muss also nicht einmal teuer sein.

Chen Guangcheng richtet sich per Youtube an Wen Jiabao

„I am extremely anxious, and I require netizens’ more attention on my family’s security.“

Der blinde Rechtsanwalt Chen Guangcheng, der sich als sogenannter „Barfuß-Anwalt“ unter anderem für die Rechte der Behinderten, für Bürgerbegehren und gegen erzwungene Abtreibungen eingesetzt hatte, ist laut Medienangaben aus dem polizeilichen Hausarrest geflohen.

Zuvor war Chen Guangcheng zu einer vierjährigen Haftstrafe wegen „Mutwilliger Zerstörung von Eigentum und Verkehrsbehinderung“ verurteilt worden, die er von 2006 bis 2010 absaß.

In einem Video, das zu Youtube hochgeladen wurde, richtet Chen Guangcheng, dessen derzeitiger Aufenthaltsort nicht sicher ist, eine Videobotschaft direkt an Wen Jiabao. Darin erhebt er schwere Vorwürfe gegen chinesische Behörden. Er legt ausführlich und unter Nennung der Namen der beschuldigten Personen dar, dass er und seine Familie von Behördenmitarbeitern misshandelt wurden. Er fordert eine rechtmäßige Untersuchung der Gewalt gegen ihn und seine Familie, den Schutz seiner Verwandten und die Untersuchung der Rolle der Korruption in diesem Fall. (Quelle: shanghaiist.com)

Das Video in voller Länge

Die von Shanghaiist veröffentlichte ins Englische übersetzte, schriftliche Fassung des Videos:

Dear Premier Wen:

It was so hard for me to escape. All those rumors online and the accusations against Lin Yi’s violence on me, now I am here to prove that everything was true. And the fact can be only more terrible than what’s circulating online.

Premier Wen, I now formally make the following 3 proposals

1. SEVERELY PUNISH CRIMINALS IN ACCORDANCE WITH LAW:

Firstly, on my issue, you should inquire the matter yourself and dispatch investigative groups for thorough investigation and truth. Some 70 to 80 officials, none of whom were wearing uniforms, beat my family without any legal approvals and forbid my family from seeking medical assistance despite injuries.

You should initiate a thorough investigation on who issued the order and deal with it according to law to law since it was so inhumane and tainted our Party’s image. They invaded our home. More than a dozen men covered my wife’s face with quilt and beat her for several hours. To me, they did the same.

Zhang Jian… we know a lot of people from in the county police, He Yong, Zhang Shengdong, like Li Xianli, who beat my wife serveral times, Li Xianqiang, Gao Xinjian and a man surnamed Xue should be taken seriously. As the one who experienced this, I make the following accusations on these people:

They intruded my house and beat me. During that period, for example, Zhang Jian, the deputy county party chief in charge of law enforcement, boasted that they could defy the law and regulations and could do anything without legal procedures.

They robbed my house and beat my family multiple times. Li Xianli, leading some 20 men, imposed illegal dention on me for a long time. He was the leader of the 1st team [which was in charge of my detention], and beat my wife. Once he chased my wife, pulled her off the cart and beat her. He also beat my mother. He was extremely vicious.

Li Xianqiang, he knocked my wife down to the ground on 18th last year. He is said to be the a clerck or chief of our county’s judicial office. He hurt my wife’s left arm severly.

At the gate of my village, the one who beat Bale, in my knowlege was Zhang Shenhe, a government clerk, or the „army uniform“ called by netizens. He hurled stones to CNN last Feburary. I am sure with no mistake.

I have also learnt some netizens were beaten by female guards. I did not know any female guard was hired. I now know that most of these female mobs are directors of womens‘ offices of different villages, and some were village chiefs’relatives.

Gao Xinjian and other unknown people, whom I know were from the police, although they didn’t wear any uniforms or have any legal procedures, dared to say „We are not police now, and we are assigned by and work for the Party.“

I don’t believe so. They at most worked for an illegal official within the Party.

According to various information sources, besides 8 officials from township or the village in every team, each team also hire some 20 people at least. There are 3 teams and there are in total 70-80 people.
When last year netizens were paying attention to me, they hired hundres of people at peak. They totally blocked our village. Generally, they regarded our house as centre. Then they deployed a team in our house, and another outside our house. The team outside were deployed on the four corners of my house and nearby roads. Then, they deployed people in all roads from my house until the village border, and in some even situations, they deployed people in the near-by village.

On the bridge of a nearby village, there were 7-8 people sitting. Then these illegal officials abused their power and ordered nearby villages‘ officials to join them. They also hired cars to patrol, reaching as far as 5 kilometers out of my village or even more.

They deployed 7-8 layers of tight guard like this and numbered every road into the village. They numbered as many as 28 so they could better allocate their duties. Such was done to the whole village.
They deployed guards everywhere and regarded anyone as their enemy.
To my knowledge, around 90 to 100 county police, armed police and government officials from the county and township joined the crackdown against me. They have persecuted me illegall this way for several times, and I demand a thorough investigation on him.

2 SAFEGUARD FAMILY MEMBERS’S SAFETY ACCORDING TO LAW

Although I am free, my worries come as well. Because my family, mother, wife and son are still under their hands. They have been persecuted for long and may be suffering even more due to authorities‘ revenge, which may be even more outrageous.

My wife’s orbital bone was also broken, you could feel it. Her waist was beaten at home, with her faces covered by a quilt. Now, you could stil feel obvious protuberance on her 5th lumbar vertebra and her sacrum. Her 10, 12th ribs also had feelable protuberance. Maybe there was a misdiagnose as well. And after the injury, she was inhumanely forbidden to seek medical help.

My old mother was seized by the arm and pushed to the ground by a party member on her birthday. Her faces faced the sky, and her head struck the door of the east room. She burst into tears. She accused that the beaters could beat her simply because they were young. They shamelessly replied, „we are young and we could beat you, but you simply couldn’t defeat us!“

How shameless, how inhumane, and how sinful!

Also my son who is still under 10 years old. He was followed by 3 every day and searched through all over with every page of his book checked. He was forbidden to move at school and, when he returned home, he was confined to the house and never allowed to step out of the gate.
My whole family’s situation has been cut off electricty since last year’s Jul 29, and it was not restored until December 14. Since last February, my mother has been forbidden from buyinig vegetables outside, making my family in extreme difficulty.

I am extremely anxious, and I require netizens‘ more attention on my family’s security. I also require Chinese government to ensure my family’s safety for the sake of the dignity of law and people’s benefits. Otherwise, their safety has no guarantee. If there is anything wrong with my family, I will keep on fighting.

3 PUNISH CORRUPTION ACCORDING TO LAW

Some may ask why this matter cannot be resolved even though it has lasted for several years? Now, I tell you, local decision makers or executive officials never want to resolve this issue.

Decision makers are afraid their crime to be exposed so they don’t want it to be resolved. To executive officials, there is a lot of corruption.
When they were persecuting me last August in a Cultural Revolution style, they said, „you say in the video that we spent over 30 millions? Don’t you know that it was the number in 2008, and now we had spent even more than two 30 millions? You know that? And we don’t include the money used to briber officials in Beijing. If you are capable, keep on saying. “

Some others say, „What tiny amount of money we have! The largest parts have been taken by others already!“

It is a good chance for them to make a wealth. As for as I am concerned, the village spent 100 per person for teams to hire people. However, team leaders hire each person 90 yuan per day and keep the rest 10 to himself.

The daily wage in my place is only around 50 to 60 yuan and working here does not require much labor and is paid better with all three meals free. So men that are hired are very willing to work.

Each team leader hires some 20 people, and they can earn more than 200 a day. What a corruption.

Also, I learnt that in my dention, those who are with my wife plant vegetables in my family’s land and they eat their own vegetables. They grow and sell their vegetables and earn profits. People all know it, but nothing has been done with them.

I learnt that „stability maintainance fund“ could be allocated in millions at one time from the county level to the village and township, and officials say they didn’t get much and that the largest share has been taken by others.

So, clearly, there is serious corruption and abuse of money and power.
I want Premiere Wen to start investigation and punishment. We taxpayers’money shall not be used to abuse others and ruin the image of our Party.

When they are all doing such things that cannot be known by others, everything is in the name of the Party.

Premier Wen, all these illegal activities could not be understood by many. They don’t know whether it is the abusive behavior of local officials or directed by the cetral government.

I think you should give a clear answer to people soon. If we conduct a thorough investigation and tell the truth to the public, the benefits are obvious. But if you continue to neglect this, then what will people think?

Journalismus DIY – High Tech, Low Life

Es soll ja Leute geben, die mit der herkömmlichen Art und Weise, wie Medienerzeugnisse entstehen, nicht immer zufrieden sind. Oft regen sich diese Leute dann darüber auf, dass die meisten Zeitungs- und Fernsehberichte durch staatliche Zensur so stark „harmonisiert“ sind, dass eine kritische Beschäftigung mit den gesellschaftlich relevanten Themen sehr klare Grenzen hat (z.B. in China). Oder aber sie regen sich darüber auf, dass in den Medien unter anderem durch wirtschaftliche Konzentrationsprozesse und Profitstreben viele Themen so stark verkürzt und einseitig dargestellt werden, dass die Aufklärung stets meilenweit hinter der Aufregung zurückbleibt (z.B. SpOnanien/Deutschland).

Immer mehr Menschen überwinden inzwischen ihren Ärger und werden aktiv.  Einige versuchen es mit „Bloggerblumen gegen Medienpanzer“, andere tweeten sich die Finger wund. Noch steckt publizistisches Engagement, das weder staatlich finanziert ist, noch von Auflagenzahlen und Einschaltquoten abhängig ist, in den Kinderschuhen. Aber es gibt immer mehr Ansätze, die journalistische Arbeit wieder zurück zu ihren Wurzeln bringt und deren Akteure sich erfolgreich aus dem Korsett der herkömmlichen Medienlandschaft befreien. Ein Weg, auch größere Projekte wie Filme und Reportagen zu finanzieren, ist das sogenannte „Crowd Funding“. Auf Seiten wie Kickstarter.com stellt man sein Projekt vor und legt dar, wofür man das gesammelte Geld benötigt.

Derzeit läuft bei Kickstarter eine Mikro-Funding-Aktion für eine Dokumentation mit dem Titel „High Tech – Low Life“. Das Projekt, das ich für sehr unterstützenswert halte, sammelt Geld für die Post-Produktions-Kosten einer Dokumentation über „Zola“ und „Tiger“, zwei chinesische Bürgerjournalisten. Die Aktion läuft noch 40 Stunden und derzeit fehlen zusätzliche 2.000 $, damit die notwendige Gesamtsumme von 23.000 $ erreicht ist.

Hier das Video, in dem das Projekt vorgestellt wird:

Chinabildblog: In die Luft gegriffen – Die Berichterstattung über die Brüste von Kate Winslet

Der Frühling ist da und im April geht ja bekanntlich einiges drunter und drüber. Die Hormone spielen verrückt und manch ein chinesischer Mann kann selbst bei dem eher mäßig erotischen Hollywood-Schinken „Titanic“ seine Gefühle nicht mehr im Zaum halten. Denn wenn man einigen Medien glauben darf, wurde die Szene, in der  Leonardo Di Caprio die nackte Kate Winslet malt und man ihren entblößten Oberkörper zu sehen bekommt, von der chinesischen Medienbehörde „China’s State Administration of Radio, Film and Television“ (SARFT) mit dieser Begründung zensiert. So schreibt es zumindest „Welt Online“:

Es sollte mit der Zensur aber nicht nur öffentliches Ärgernis vermieden werden, sondern auch ein anderes mögliches Phänomen. Die chinesischen Sittenwächter hatten befürchtet, die Zuschauer könnten im Kinosaal in die Luft greifen, um die Brüste von Winslet berühren zu wollen. Damit würde der Filmgenuss der anderen Kinogänger beeinträchtigt.

Dummerweise ist diese Begründung reiner Humbug und geht auf einen 5-Tage alten Blogeintrag zurück, der diese satirisch gemeinte Begründung offensichtlich seinerseits aus dem chinesischen Internet übernommen hat. Hier ist der vom Ministry of Tofu verlinkte Kommentar im chinesischen Original.

更有网友调侃:估计广电总局是考虑到3D电影的特殊性,担心播放此片段时观众会伸手去摸,打到前排观众的头,造成纠纷,所以才做出删除的决定.

Einige User lästerten: Ich vermute, die Filmregulierungsbehörde hat sich über die Besonderheiten der 3D-Technik Gedanken gemacht und befürchtet nun, dass die Zuschauer ihre Hände ausstrecken werden und die Köpfe der Leute vor ihnen streicheln werden. Das gibt natürlich Ärger und daher die Entscheidung, die Szene herauszuschneiden.

Ich bin ja schon seit Langem der Meinung, dass viele Journalisten sich nur zu gern aktiv am sozial-medialen „Stille-Post-Spielen“ beteiligen und wie „Welt Online“ meist nicht eimal ihre Quellen angeben. Damit befindet sich das deutsche „Qualitätsblatt“ allerdings in guter Gesellschaft. Die gefälschte Begründung der Zensur-Entscheidung, die meiner bescheidenen Meinung nach wohl eher auf den Fakt zurückzuführen ist, dass in chinesischen Kinos aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage niemals weibliche Oberweiten zu sehen sind, kam äußerst gut bei den Medien an.

Viele Medien schrieben diese Geschichte voneinander ab, ohne sich mit lästiger Recherche-Arbeit aufzuhalten. Hier nur einige exemplarisch:

Im Vergleich zu den US-amerikanischen Seiten sind die deutschen Medien allerdings etwas im Verzug. Dort wurde bereits vor einigen Tagen darüber berichtet. Verwunderlich ist das nicht, denn von denen schreibt man seine China-Nachrichten offensichtlich ab:

Die „Huffington Post“, die auch darüber berichtete, hat den Unfug inzwischen korrigiert und als Satire ausgewiesen. Es wäre zu hoffen, dass man das in den deutschen Medien dann auch noch kopiert. Und vielleicht ändert dann ja auch James Cameron, der Regisseur von „Titanic“, noch seine Meinung.

They were affraid, that Chinese men would actually be reaching out towards the screen. This is true. You can’t make this up.
Sie hatten Angst, dass die chinesischen Männer ihre Hände zum Bildschirm hin ausstrecken würden. Das ist die Wahrheit. Das kann man sich nicht ausdenken.

Doch James. Man kann.

Zensur Spezial: Chinas Versuch, die Online-Gerüchte zu stoppen, ist so schwammig wie der “Krieg gegen den Terror”

Der folgende Text ist eine übersetzte und gekürzte Fassung eines Artikels von Steven Millward, der so freundlich war, einer Veröffentlichung hier auf Doppelpod zuzustimmen (Übersetzung: Sven Hänke). Der Originaltext „China’s Attempt to Banish Online Rumors is as Vague as the War On Terror“ erschien heute auf techinasia.com.

Die “Internet Society of China’ (ISC) hat heute ein Papier mit dem Titel “Vorschläge zur Verhinderung von Internet-Gerüchten” (chinesische Fasung hier) herausgegeben, das durch Aufklärungs- bzw. Erziehungsmaßnahmen und strengere Regularien die Verbreitung von Tratsch und Gerüchten im streng kontrollierten chinesischen Internet verhindern will. Nur neun Tage nachdem die Behörden die beiden größten chinesischen Mirkoblogs bestraft haben, weil diese nicht in der Lage waren, politische Gerüchte zu unterbinden, erinnern diese Aktionen an den berüchtigten “Krieg gegen den Terror”, in dem die Bush-Administration versucht hat, alle Schurken zu bekämpfen, die ihr schaden könnten.

Das Problem ist nur, dass sowohl Gerüchte als auch der Terrorismus abstrakte Konzepte sind, und man schwerlich einen Krieg gegen ein Konzept gewinnen kann. Ebenso wie ein ungerechter Krieg eine neue Generation von Widersachern hervorbringt, die sich zu extremen Handlungen gedrängt fühlen, wird auch diese neue Welle des Durchgreifens, der Regulationen und der Zensur zu noch weniger Transparenz in der chinesischen Politik und im Internet führen und die Netizens zur Produktion von noch mehr Gerüchten nötigen. Chinesische Mikroblogs wie Sina und Tencent haben bereits eine hohe Anzahl an Mitarbeitern, die mit der Selbst-Zensur, der Sperrung von Nutzern und der Löschung von Posts beauftragt sind. Sie löschen Nachrichten mit Schlüsselwörtern, die die “Soziale Stabilität” bedrohen. Die neue Propaganda-Parole “Soziale Stabilität” ist mehrmals in dem ISC-Papier genannt. Hinzu kommt die neue Klarnamen-Richtlinie für die Mikroblogs, die die Gerüchte eindämmen soll. Denn dadurch sollen sich die Nutzer für den Inhalt der Tweets verantwortlich fühlen – oder eingeschüchtert. Aber Sina und Tencent werden überflutet mit Posts und die häufigste Strafe ist derzeit lediglich die Löschung der entsprechenden Nachrichten. Die Nutzer der Mikroblogs wissen das und verbreiten daher weiterhin Gerüchte – auch politische und trotzen damit der finsternen Dunkelheit der fehlenden Transparenz, die sowohl bei der Regierung als auch den On- und Offline-Medien vorherrscht, welche sich entweder der Regulierung unterwerfen, oder sich in die Gefahr begeben, ihre Geschäftsgrundlage zu verlieren.

Und so steht nun also ein “Krieg gegen die Gerüchte” bevor, der sich durch eine weitgehendere Überwachung von normalen Bürgern auszeichnet und jedermann pauschal unter Verdacht gestellt wird. Auch das erinnert an den “Krieg gegen den Terror”, bei dem die USA und Großbritannien ihren Polizeiapparat aufrüsteten. Im Westen setzte man immer fortgeschrittenere Technologien, wie die Gesichtserkennung und den Ganzkörper-Scanner ein. China hingegen hat die Medien bereits weitgehend unter Kontrolle. Man muss diese also eigentlich nur auf die Mikroblogs ausdehnen. Das Problem ist nur, dass es kaum noch etwas gibt, was noch unternommen werden kann. Den jüngsten Gerüchten über einen Staatsstreich wurde mit der bereits erwähnten Kommentarsperre und der Verhaftung von sechs Personen begegnet, die aktiv an der Verbreitung der Gerüchte beteiligt waren. Was soll man denn noch tun? Hunderte einsperren? Eine eingebaute Verzögerung der Verbreitung der Nachrichten in den Mikroblogs implementieren? Fordern, dass die Nutzer ihre Tweets per Fax an das lokale Polizei-Büro schicken? OK, der letzte Vorschlag war nicht ernst gemeint. Aber im Ernst: Wie soll man Fortschritte bei der Bekämpfung von Online-Gerüchten machen, wenn die chinesischen Internetnutzer keinen Lichtstrahl am Horizont sehen in Bezug auf die Authoritäten selbst?

Nachtrag: Der Gott des angebissenen Apfels

Die Nachricht schlug in China ein wie eine Bombe. Gott ist tot. Als Steve Jobs starb, da waren viele Chinesen verwirrt. Sicher, man hatte von seiner Krankheit gehört und man hatte wahrgenommen, dass er bei den Produktpräsentationen von Mal zu Mal gebrechlicher wirkte. Aber tot? Steve Jobs war also wirklich sterblich?

Steve Jobs wurde in China in einem Maße vergöttert, das noch weit über die kultische Verehrung hinausgeht, die man weltweit vor allem in den sogenannten Kreativberufen antrifft. Apple ist mehr als nur eine Firma, die Endgeräte ohne USB-Anschluss baut. Apple ist eine weltumspannende Religion. Ganz sicher. Und wer einmal dieses Leuchten in den Augen eines Grafikdesigners gesehen hat, wenn er sein neues 4S aus der medizinisch-neutral-weißen Verpackung herausnimmt und zum ersten Mal die Finger zärtlich über das Display gleiten lässt, der weiß, dass in Palo Alto keine Computer und Handys entworfen werden, sondern Visionen eines besseren Lebens, die aus den sphärischen Dimensionen der Cloud zu den Menschen gelangen.

Bisher hat sich China durch die Jahrtausende eigentlich gegenüber jeder Form des Glaubens an spirituelle Welten erfolgreich verschlossen. Oder aber die Religion wurde – wie der Buddhismus – so stark an die Gegebenheiten in China angepasst, dass von ihr nicht viel übrig blieb. Auch der Ausschließlichkeitsanspruch von Religionen wurde in China nie so stark betont wie in anderen Ländern. In den Tempeln sieht man auch heute noch Ahnenverehrung, Konfuzianismus und Buddhismus in einer bunten Mischung nebeneinander. Wie beim Kungfu existieren unzählige Schulen. Chinesen sehen meist keinen kategorischen Unterschied zwischen Religionen und warmen Wollsocken. Je mehr man davon hat, desto besser. Und nur weil man die eine Lehre bevorzugt, besteht für viele Chinesen noch lange kein Anlass, nicht auch die andere zu praktizieren. Ich habe einmal einer Studentin geholfen, sich für ein theologisches Promotionsstudium in Deutschland zu bewerben. In der Ausschreibung stand, dass die Zugehörigkeit zu einer christlichen Religion für ein Stipendium vorausgesetzt wird. Als ich sagte, dass sie sich daher leider nicht auf das Stipendium bewerben könne, sagte sie: „Warum? Ich kann doch vorher Christin werden? Oder gibt eine Aufnahmeprüfung?“

Das nun aber gerade der ewig rollbekragte Steve Jobs nach seinem Tod zum Messias der Chinesen geworden ist und in den Großstädten auf zahllosen Plakaten sein grüblerisches Lächeln verbreitet, ist ein wenig inkonsequent.

Schließlich muss man sich beim Thema Tibet von den meisten Chinesen anhören, dass die Gelbmützensekte um den Dalai Lama einst ein religiöses Sklavensystem geschaffen hat und es daher doch vollkommen hirnlos ist, diesen Vertreter einer Ausbeuterideologie zu verehren. Wenn Chinesen in Deutschland in der Exotik-Ecke des Buchladens den tibetischen Religionsführer auf den unzähligen Buchtiteln lächeln sehen, dann wundern sie sich über die Begeisterung, die diesem Mann entgegengebracht wird.

Nun sind zwar nicht alle Geschichten über die Zustände in den chinesischen Apple-Zulieferbetrieben auch nach dem Fakten-Check einer Spiegelgeschichte würdig. Aber unbestreitbar entstehen die paradiesischen Gewinnmargen der Firma mit dem angebissenen Apfel auch durch eine Art Sklavensystem. Apple floriert vor allem deswegen, weil chinesische Arbeitskräfte für einen Hungerlohn die Drecksarbeit machen. Nicht, dass die anderen globalen Firmen, die in China produzieren auch nur einen Deut besser wären. Nein, auch Samsung, Nokia und Siemens und die meisten anderen Konzerne, die in China fertigen lassen, sind auf dem Prinzip der Ausbeutung chinesischer Arbeitskräfte durch Niedriglöhne aufgebaut. Apple hat das Prinzip nur perfektioniert.

Aber warum lieben die Chinesen denn den Mann und seine Firma, für dessen Aktienkurssteigerung zahlreiche ihrer Landsleute in den Werkshallen schuften? Ich kann es mir eigentlich nur durch das Stockholm-Syndrom erklären. Oder durch die Tatsache, dass Apple die besten und schicksten Endgeräte ohne USB-Anschluss baut.

Zensur Spezial: Tencent und Sina Weibo deaktivieren die Kommentarfunktion der chinesischen Mikroblogs

Als ich vor einiger Zeit in meinem Sina-Mikroblog eine Nachricht von einem mir unbekannten Nutzer erhielt, wunderte ich mich kurz über die seltsame Frage, die mir gestellt wurde. „Gab es in Peking wirklich einen Putsch?“, wollte jemand von mir wissen. Ich hielt es für einen Scherz oder einen – weil die Frage auf Deutsch gestellt wurde – nicht gerade unwahrscheinlichen Übersetzungsfehler. Ich hatte diese Nachricht schon beinahe vergessen, doch einige Tage später fingen die englischsprachigen Blogs und Online-Medien an, über diese Putsch-Gerüchte in den Mikroblogs zu berichten – über wilde Spekulationen darüber, dass hinter den verschlossenen Mauern des Regierungssitzes ein Staatsstreich stattgefunden haben soll. Und dann dauerte es noch eine Weile, bis die deutschen Medien diese Gerüchte wiederum bei ihrer China-Berichterstattung aufgriffen. Bisher gibt es weder von offizieller chinesischer Seite, noch von unabhängigen Berichterstattern irgendwelche Anzeichen dafür, dass diese Gerüchte mehr sind, als die typisch chinesischen Internetgeschichten, die sich meist wie ein Lauffeuer verbreiten und an denen oft genug nichts dran ist. Befeuert wurden die jüngsten Geschichten sicherlich durch Spekulationen über die politischen Hintergründe der recht spektakulären Absetzung des bei weiten Teilen der Bevölkerung bekannten, maoistisch orientierten Politikers Bo Xilai.

Schneeballsytemschlacht

Normalerweise würde ich mich einfach darüber ärgern, dass viele Journalisten offenbar nichts Besseres zu tun haben, als sich an der virtuellen “Stillen Post” zu beteiligen. Aber dieses Putsch-Gerücht hat offenbar ein Nachspiel. Die chinesische Regierung scheint sich tatsächlich auf eine Schneeballsystemschlacht einlassen zu wollen. Die aktuellen Gerüchte wurden zum Anlass genommen, strenger gegen deren Verbreitung vorzugehen. Seit heute Morgen kann ich in meinem Mikroblog bei sina.com keine Tweets mehr kommentieren. Und das geht nicht nur mir so. Wie die staatliche Zeitung “China Daily” in ihrer Online-Ausgabe mitteilt, wurden als Strafmaßnahme für die Verbreitung von Gerüchten die beiden großen Mikroblogs bei sina.com und tencent.com angewiesen, ihre Kommentarfunktion für fünf Tage stillzulegen. Laut dem ebenfalls staatlichen Medium “China Radio International” wurden im Zuge des Vorgehens gegen Gerüchte sechszehn Webseiten vom Netz genommen und sechs Personen wegen der Verbreitung von Online-Gerüchten festgenommen.

Salz wird euch nicht schützen!

Die chinesische Regierung, die ja die Medien stark in ihrer Berichterstattung einschränkt und auf verschiedenste Weise die Inhalte zensiert, führt schon seit längerem eine Kampagne gegen die Verbreitung von Unwahrheiten. Zum einen werden Gerüchte aktiv gelöscht, zum anderen wird versucht, aktiv “Aufklärung” zu betreiben. Weil die meisten Chinesen aber aus guten Gründen an der Objektivität der offiziellen Medien zweifeln, werden viele als wichtig eingestufte Informationen weiterhin durch Mund-zu-Mund-Propaganda weitergegeben. So fürchtete man während der japanischen Reaktorkatastrophe auch in China die Gefahren des Fall Outs. Irgendwann kam dann das Gerücht auf, dass der Verzehr von gewöhnlichem Kochsalz ein effizienter Schutz gegen Verstrahlung sei. Innerhalb eines Tages waren daraufhin in Peking sämtliche Salzvorräte der Supermärkte leergekauft. Die offiziellen Medien strahlten zahllose Sondersendungen aus, um dieses unsinnige Gerücht und die dadurch ausgelösten Panikkäufe zu verhindern.

Only good news are good news

Vorkommnisse wie diese zeigen, dass Gerüchte in China tatsächlich eine reale Gefahr für Leib und Leben darstellen können. Mit Panikreaktionen großer Bevölkerungsteile ist in einem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern schließlich nicht zu spaßen. Die Reaktion der Regierung auf Gerüchte ist jedoch weitgehend hilflos und zeigt nur, dass man dort die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt hat. Denn der Grund, warum in China die Menschen viel stärker als im Westen geneigt sind, auch den wildesten Gerüchte Glauben zu schenken, liegt eindeutig an der stark eingeschränkten Pressefreiheit. Durch eine freie Berichterstattung werden ja auch die Wahrheiten ans Licht fördert, die nicht im Sinne der Regierung sind. In China hingegen wird die Informationsweitergabe der Medien oft gedeckelt und „harmonisiert“, wie es im chinesischen Internetjargon heißt. Die Nachrichten der offiziellen Medien bestehen daher noch immer zu einem überwiegenden Teil aus Erfolgsmeldungen. Im modernen Journalismus westlicher Prägung sagt man „Only bad news are good news“, weil oft nur das Skandalöse, das Gefährliche, das Böse es in die sensationsgierigen Medien schafft. Für die weitgehend harmonisierte chinesische Medienlandschaft gilt das genaue Gegenteil: „Only good news are good news“. Wenn aber die Menschen kein Vertrauen in die Fähigkeit der Medien haben, über Skandale zu berichten, werden sie sich die Informationen über Umweltrisiken, politische Fehlentwicklungen, Gefahren für die Gesundheit und all die anderen Dinge, die unabdingbar Teil moderner Gesellschaften sind, zwangsläufig aus anderen – seriösen und unseriösen – Quellen besorgen.

Der Streisand-Effekt – Don’t think of an Elephant!

Ich halte die Regulierungs- und Zensurmaßnamen im chinesischen Internet, die derzeit angewendet werden, für insgesamt eher wirkungslos. Die Sperrung von Suchbegriffen, die Löschung von Tweets, und nun die “Bestrafung” der Mikroblogbetreiber durch Deaktivierung der Kommentarfunktion werden weder die Debatten unterbinden, noch Gerüchte vermindern. Die chinesischen Internetbenutzer haben bisher noch immer einen Weg gefunden, die Maßnahmen zu umgehen. Die Bemühungen, eine offene, kontroverse und teilweise sicherlich auch unsachliche Debatte über gesellschaftliche und politische Themen zu verhindern, werden langfristig so erfolgreich sein wie die Aufforderung, nicht an einen Elefanten zu denken. Denn ein Effekt, der in Zeiten des Internets immer wichtiger wird und den es bei jedem Versuch der Regulierung zu bedenken gilt, ist der so genannten Streisand- Effekt.

Als Streisand-Effekt wird bezeichnet, wenn durch den Versuch, eine Information zu unterdrücken, genau das Gegenteil erreicht wird, nämlich die Information besonders bekannt gemacht wird. Seinen Namen verdankt der Effekt Barbra Streisand, die den Fotografen Kenneth Adelman und die Website Pictopia.com 2003 erfolglos auf 50 Millionen US-Dollar verklagte, weil eine Luftaufnahme ihres Hauses zwischen 12.000 anderen Fotos von der Küste Kaliforniens auf besagter Website zu finden war. Damit stellte sie aber erst die Verbindung zwischen sich und dem abgebildeten Gebäude her, woraufhin sich das Foto nach dem Schneeballprinzip im Internet verbreitete.
http://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt

Langfristig wird der Streisand-Effekt in China dazu führen, dass die Bevölkerung sich genau für die Themen besonders stark interessiert, die auf dem Index stehen. Welche Worte bei den Weibos zensiert werden, lässt sich schon heute auf vielen Internetseiten nachlesen und je aktiver und vehementer die Regierung gegen diese wahlweise auf Tatsachen oder Unsinn basierenden Diskussionen vorgeht, desto mehr wird die Öffentlichkeit zu diesen Themen herausfinden wollen. Möglichkeiten dazu bietet das Internet genug. Auch das zensierte.

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UPDATE (16:33):
Sina Weibo erlebt gerade das, was vom Sprachlog vor kurzem zum Anglizismus des Jahres 2011 gekürt wurde: Einen veritablen „Shitstorm“. Denn zwar wurde die Kommentarfunktion deaktiviert, aber beim „reposten“ kann man immer noch seine Meinung hinzufügen. Und davon wird jetzt ausführlich Gebrauch gemacht, um sich über diese sonderbare Form der Gerüchtebekämpfung entweder aufzuregen oder einfach nur zu amüsieren.