Journalismus DIY – High Tech, Low Life

Es soll ja Leute geben, die mit der herkömmlichen Art und Weise, wie Medienerzeugnisse entstehen, nicht immer zufrieden sind. Oft regen sich diese Leute dann darüber auf, dass die meisten Zeitungs- und Fernsehberichte durch staatliche Zensur so stark „harmonisiert“ sind, dass eine kritische Beschäftigung mit den gesellschaftlich relevanten Themen sehr klare Grenzen hat (z.B. in China). Oder aber sie regen sich darüber auf, dass in den Medien unter anderem durch wirtschaftliche Konzentrationsprozesse und Profitstreben viele Themen so stark verkürzt und einseitig dargestellt werden, dass die Aufklärung stets meilenweit hinter der Aufregung zurückbleibt (z.B. SpOnanien/Deutschland).

Immer mehr Menschen überwinden inzwischen ihren Ärger und werden aktiv.  Einige versuchen es mit „Bloggerblumen gegen Medienpanzer“, andere tweeten sich die Finger wund. Noch steckt publizistisches Engagement, das weder staatlich finanziert ist, noch von Auflagenzahlen und Einschaltquoten abhängig ist, in den Kinderschuhen. Aber es gibt immer mehr Ansätze, die journalistische Arbeit wieder zurück zu ihren Wurzeln bringt und deren Akteure sich erfolgreich aus dem Korsett der herkömmlichen Medienlandschaft befreien. Ein Weg, auch größere Projekte wie Filme und Reportagen zu finanzieren, ist das sogenannte „Crowd Funding“. Auf Seiten wie Kickstarter.com stellt man sein Projekt vor und legt dar, wofür man das gesammelte Geld benötigt.

Derzeit läuft bei Kickstarter eine Mikro-Funding-Aktion für eine Dokumentation mit dem Titel „High Tech – Low Life“. Das Projekt, das ich für sehr unterstützenswert halte, sammelt Geld für die Post-Produktions-Kosten einer Dokumentation über „Zola“ und „Tiger“, zwei chinesische Bürgerjournalisten. Die Aktion läuft noch 40 Stunden und derzeit fehlen zusätzliche 2.000 $, damit die notwendige Gesamtsumme von 23.000 $ erreicht ist.

Hier das Video, in dem das Projekt vorgestellt wird: